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Pressestimme: Diaz

Unter der Dusche massakriert

Il Mercantile
09.02.2006

Punk erzählt: sie haben mir einen Arm gebrochen, ich hatte ein Loch im Kopf und blutete.

"Sie hatten mir einen Arm gebrochen, ich hatte ein Loch im Kopf, Prellungen am ganzen Körper und ich blutete aus der Nase. Nach dem sie mich eingegipst hatten, haben sie mich unter eine Dusche gesteckt und mich geohrfeigt. Ich musste mein Blut, dass überall hin Spritzte von den Kacheln wegwischen, sonst hätten sie mich noch mehr geschlagen". So lautete das dramatische Zeugnis von R.P., einem jungen Mann aus Deutschland, der gestern Nachmittag im Verfahren wegen dem Einfall in die Diaz-Schule ausgesagt hat. Der ausgesprochen punkige junge Mann (mit einem gelben Irokesen, weswegen er zusätzliche Gewalt erlitten haben dürfte) war in der Schule von den Polizisten verletzt worden. Als man ihn ins Krankenhaus San Martino brachte, wurde er medizinisch versorgt. Er bekam einen Gips. Anschließend war er von den Beamten übernommen worden. Ob er gewusst habe, dass er verhaftet war, wollte Staatsanwalt Zucca von ihm wissen. "Nein, sie haben es mir nicht gesagt und ich war nicht in einer Verfassung, die es erlaubt hätte, dass ich sonderlich viel von dem, was vor sich ging, hätte begreifen können". Hinterher war P immer noch innerhalb des Krankenhauses San Martino in das, was er als einen Kellerverlies bezeichnete geführt worden. Dort wurde er jener gewalttätigen und erniedrigenden Behandlung unter der Dusche ausgesetzt. Geohrfeigt, wobei sein Blut in alle Richtungen spritzte. "Als sie mich aus der Dusche gezogen haben, sagte mir ein Polizist, dass ich mit niemandem mehr reden dürfe. Ich bin an einem weiteren Polizisten vorbei gegangen, der mir guten Tag gesagt hat, worauf ich aus Furcht nicht antwortete, da man mich geheißen hatte, nicht zu sprechen. Der sagte aber wieder einmal guten Tag, so habe ich auch guten Tag gesagt. Da hat mich der Polizist, der hinter mir war erneut geschlagen, weil gesprochen hatte". Das ist also eine von vielen Schilderungen von abgrundtiefer und radikaler Unmenschlichkeit, die aus den Erinnerungen der Zeugen hervorgehen, die der Staatsanwalt geladen hat.

Diesbezüglich hat das Gericht unter dem Vorsitz von Gabrio Barone eine Anordnung erlassen, durch die es praktisch dazu auffordert, die Zahl der vor Gericht zu vernehmenden Zeugen zu reduzieren und bis zum 15. Februar ausschließlich solche Geschädigte zu benennen, bei denen sie es "für unerlässlich halten, dass die Zeugenvernehmung zu den Akten genommen wird". Sofern die Parteien zustimmen würden, würde man für alle anderen die Verhörprotokolle aus den Vorermittlungen zu den Akten nehmen. Die Staatsanwälte Enrico Zucca und Francesco Cardona Albini, haben 224 Zeugen, von denen 70 Ausländer sind, aufgestellt. Für die Kasse des Justizministeriums würde die Reduzierung der Zahl der Zeugen auch ein geringeres Kostenrückerstattungsvolumen bedeuten, weil wenn ein Zeuge beispielsweise für eine Woche aus Deutschland anreist, weil etwa ein "Termin geplatzt ist" zweifellos seine Reise-und Hotelkosten bezahlt werden müssen. So wachsen die Kosten beträchtlich an. Es ist jedoch nicht sicher, ob die Staatsanwälte oder die Nebenkläger den Forderungen des Gericht entsprechen werden, weil es im Rahmen eines internationalen Amtshilfeverfahrens erworbene Aussagen gibt, die zwingend Bestätigung benötigen. So, wie etwa im Fall der L.J. Die Übersetzung von ihrer Vernehmung ließ die Annahme zu, sie habe eingeräumt, in der Schule Black Bloc gesehen zu haben. Gestern erklärte die junge Frau, dass sie Leute mit schwarzen T-Shirts oder ähnlichem gesehen hat und dass nich gesagt ist, dass es sich um Black Bloc gehandelt habe.